Montagabend im Literaturhaus: Eröffnung der Festivalwoche durch Andrea O’Brien. Mit einer kurzen Einführung in die Programmarbeit des
Museums anhand der Piktogrammserie des Museumserfinders Ruairí O’Brien eröffnete
die Geschäftsführerin Andrea O’Brien den ersten Abend der Festivalwoche. Der Geburtstagsabend (Erich Kästner wäre 116 Jahre alt
geworden) war überschrieben mit „Krieg dem Kriege“, so der Titel des
musikalisch-literarischen Programms, das die Künstler Konrad Domann und
Juliane Gilbert im Gepäck hatten.
In eindringlichen Texten von Erich Kästner, Kurt Tucholsky, Rosa
Ausländer, Arnold Stramm, u.a. wurde das Elend des Krieges, aber auch seine
Absurdität und Grausamkeit gleichsam lebendig.
Bei der Todesfuge von Paul Celan hätte man eine Stecknadel
fallen hören können, so hing das Publikum an Domanns Lippen. Sehr bereichernd
waren auch die Erläuterungen zu den Gedichten und ihren Stilmitteln, die der
Schauspieler zwischen den Rezitationen gab.
Abwechselnd und doch in Einheit mit dem Gesprochenen, variierte
Juliane Gilbert am Cello Werke von Johann Sebastian Bach und Günter Neubert,
was dem Publikum die Gelegenheit bot, das Gehörte zu verarbeiten.
Wenn auch angesichts der Schwere des Themas nicht
fröhlich-heiter, so gingen die Zuhörer doch sehr bereichert vom
Geburtstagsabend nach Hause. „Krieg dem Kriege“ ist eine leidenschaftliche
Hommage gegen den Wahn- und Irrsinn, die Krieg bedeuten. Das Thema hat leider
nichts von seiner Aktualität verloren.
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