Am Donnerstagabend war eine kleine, aber feine Gruppe Interessierter zusammen gekommen, um in die Geheimnisse des Lichtes einzutauchen und vor allem seiner Bedeutung in der Literatur nachzuspüren.
Der Lichtkünstler und Gründer der Mobile School of Lighting Design Ruairí O'Brien gab eine pointierte Einführung, in der er von den Anfängen des Lichts über die Dualität von Tag / Nacht, warm / kalt, hell / dunkel zum "space between", der sogenannten Grauzone, kam. Auch die mit Licht unmittelbar verknüpften Topoi wie die Suche nach Wahrheit, das Innen und Außen sowie Himmel und Hölle fanden Erwähnung bei dieser kurzen Reise durch die Geschichte des Lichts vom ersten Feuer der grauen Vorzeit bis zu den mit LEDs überbeleuchteten Städten der Gegenwart.
Im zweiten Teil des Workshops wurde es praktisch: Anhand einer Szene aus Albert Camus' "Der Fremde" experimentierten die Teilnehmenden mit verschiedenen Hilfsmitteln und vor allem mit unterschiedlichsten Arten von Licht, wobei die Ergebnisse ebenso faszinierend wie furchteinflößend ausfielen. Eine moderne Inszenierung der schmerzhaften Begegnung des Protagonisten mit gleisendem Sonnenlicht fand ihre Uraufführung und wurde vom zufriedenen Workshopleiter filmisch festgehalten. Das die Teilnehmenden allesamt erleuchtet nach Hause gingen, versteht sich von selbst.
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